Chinesischer Milchskandal

Leeres Milchregal in Folge des Skandals in einem Carrefour in China

Als Chinesischer Milchskandal beziehungsweise Melamin-Skandal wird ein 2008 aufgedeckter Lebensmittelskandal in China bezeichnet.

Dabei wurden stickstoffhaltige Kunstharzgrundstoffe, namentlich Melamin, in Milchprodukte eingemischt, um so trotz verdünnter Milch einen hohen Proteinanteil vorzutäuschen. Möglicherweise wurde bereits über Jahre unbemerkt Milch mit Kunststoffvorprodukten gestreckt, denn Melamin ist von selbst nicht besonders giftig.[1] Die gepanschten Lebensmittel wurden aber 2008 auch in Säuglingsnahrung verwendet und führten zu Nierensteinen und massivem Nierenversagen, sodass knapp 300.000 Babys erkrankten und sechs Säuglinge starben.

Der chinesische Marktführer Sanlu ging in der Folge des Skandals in Insolvenz. Etliche Verantwortliche wurden verurteilt, wobei auch Todesstrafen vollstreckt wurden. Weitere beteiligte Unternehmen und die chinesische Milchwirtschaft insgesamt mussten erhebliche Umsatzverluste hinnehmen. Der Skandal sorgte für weltweites Aufsehen und erschütterte das Vertrauen in Lebensmittel aus China nachhaltig. Die Weltgesundheitsorganisation charakterisierte den Vorfall als einen der größten Lebensmittelskandale der jüngsten Vergangenheit weltweit.

2010 wurden erneut melaminhaltige Milchprodukte im Südwesten Chinas entdeckt. Daher mussten drei Milchfabriken aus der Provinz Guizhou die Produkte,[2] die von Anfang 2009 stammen,[2] zurückrufen.

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